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Chorgeschichte

Wir sind nicht von gestern ...

 

... aber eine lange Tradition hat der Mozartchor schon aufzuweisen. Bereits im Jahr 1993 konnte er mit der Aufführung des Oratoriums "Elias" von Felix Mendelssohn-Bartholdy sein 175-jähriges Bestehen feiern. Am 9. November 1818 als Musikverein Speyer gegründet, begeht der Chor im Jahr 2018 das 200. Jubiläum seines künstlerischen Wirkens.


Nomen est Omen

 

Am deutlichsten wird die wechselvolle Geschichte des Mozartchors Speyer darin, dass er im Lauf der Zeit nicht weniger als acht verschiedene Namen trug. Schon elf Jahre nach seiner Gründung wurde der ursprüngliche "Musikverein" 1829 unter Neuumschreibung seiner erweiterten Zielsetzung in "Cäcilienverein" umbenannt. Pate stand dabei die Schutzpatronin der (Kirchen-)Musik, die heilige Cäcilia. Eine Frau im Firmenschild bedeutete zugleich Verpflichtung: der im Januar 1931 gefasste Beschluss, in den bis dahin reinen Männergesangverein künftig auch Frauen aufzunehmen, bedeutete eine wichtige Weichenstellung. Die programmatische Ausrichtung des Chores konnte jetzt wesentlich erweitert werden.

 

Seit 1856 kooperierte der Cäcilienverein eng mit der neu gegründeten "Liedertafel". Am 1. September 1903 schlossen sich beide Gesangsgruppierungen unter dem Doppelnamen "Liedertafel - Cäcilienverein" zusammen. Im Jahr 1927 änderte der Chor abermals seinen Namen und nannte sich nun "Liedertafel e. V. Speyer".


nationalsozialistische Gleichschaltung ...

 

Die Gleichschaltung aller Lebensbereiche durch die Nationalsozialisten ging auch am Speyerer Kulturleben nicht vorbei. Im Mai 1933 wurde die Ortsgruppe des Pfälzischen Sängerbundes durch den Gaukulturwart aufgelöst. Ab 1933 durfte die Liedertafel keine öffentlichen Konzerte mehr durchführen, zwei Jahre später ging sie im "Deutschen Musikverein" der Kreishauptstadt Speyer auf.


... und Neugründung als Mozartchor

 

Trotz dieser Maßnahmen blieb ein Freundeskreis der Liedertafel-Sänger bestehen, der bald nach dem Zusammenbruch 1945 die Initiative zu einer Neugründung ergriff. Allerdings ließ die Besatzungsmacht den Namen Liedertafel als zu deutschtümelnd nicht zu. Die Gründungsmitglieder behalfen sich mit einem offenbar unverfänglichen Komponistennamen, und so bekam der Chor im Jahr 1946 erstmals den Namen "Mozartchor".


erneute Fusion

 

Eine Bündelung der Kräfte brachte im März 1982 der Zusammenschluss mit der "Capella Spirensis", einer vom damaligen Dirigenten des Mozartchors Diethelm Kaufmann gegründeten Chorgemeinschaft mit ganz ähnlicher programmatischer Ausrichtung. Zum zweitenmal in seiner Geschichte erhielt der Chor dabei einen Doppelnamen. Er nannte sich jetzt "Mozartchor / Capella Spirensis". Bei der Mitgliederversammlung im Jahr 1998 schließlich gab sich der Chor eine neue Satzung als eingetragener Verein und kehrte zu seinem Nachkriegsnamen zurück: "Mozartchor Speyer e. V."

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